Kindern Grenzen setzen?
Wie kann man in der heutigen Zeit von Grenzen sprechen? Bei UNS gibt es höchstens Regeln!
- DEINE Kinder haben ja schon IMMER durchgeschlafen.
- ARTIG!? Mein Kind ist lieb aber ganz sicher nicht ARTIG
- Sie ist immer noch nicht trocken? Und das mit 3. Jahren. Das kann doch nicht sein.
Das Alles habe ich hier oder „draußen“ schon oft gelesen oder gehört. Oft nervt es mich! Denn gar nicht selten verletzt es. Nicht nur mich – wohl jede Mama kennt das.
Bei Kindern und Erziehung meinen viel IHRE Meinung kundtun zu müssen. Auch Mamis untereinander.
Dieses „Meinung-kund-tun“ ist aber nur das eine. Viel ärgerlicher ist es, dass oft nicht genau hingehört, gar nachgefragt wird.
Wie meint der Andere was er sagt? Wie nimmt er die Dinge wahr, die er erlebt? Was ist seine persönliche Definition von „Grenzen setzen“, „durchschlafen“, „artig sein“, trocken sein“? Meint die Mama, die „Grenzen setzt“ vielleicht dasselbe wie diejenige, die „Regeln vereinbart“?
Wird bei den Freunden, deren Kind durchschläft, vielleicht auch mal kurz geweint, Nachts Pipi gemacht, der Nucki gesucht oder ins Elternbett gekrochen? Wo hören unruhig Nächte auf? Wo fängt Durchschlafen an?
Muss eine Mama, die den Begriff „artig“ nie hinterfragt hat (weil sie selbst mit dem Wort groß geworden ist), sich dafür verurteilen lassen, dass sie dieses Wort benutz?
Und wie definiert man eigentlich trocken sein? Gibt es da Spieltaum? Darf man sich mit seinem Kind übers „trocken-sein“ freuen, auch wenn nachts zur Sicherheit noch eine Windel getragen wird oder ab und an noch ein Tröpfchen in den Schlüppi geht?
Was ich versuchen will zu sagen. Die eine Mama empfindet ihr Kind als „durchschlafend“ – die Andere nicht. Und dennoch haben sie vielleicht Beide die gleichen Nächte.
Vieles ist einfach Definitionssache.
Wir sollten also nicht einfach nur zuhören sondern auch öfter mal nachfragen, wie der andere meint was er sagt.Um festzustellen, dass wir letztendlich alle in ziemlich ähnlichen Booten sitzen.