Wir geben ihr erstmal keinen Schnuller

by traumjobmama

Das war unser Plan bevor unsere große Maus geboren wurde.

Erstmal schauen, wie es so wird.
Erstmal ausprobieren, ob es auch ohne geht.

Wirklich beschäftigt hatten wir uns mit der Thematik vorher nicht. Nur hier und da ein paar Meinungen aufgeschnappt. Und von Saugverwirrung hatten wir gehört. Das wollten wir auf gar keinen Fall!

Stillen – das war uns schon sehr wichtig.

Und so hatten wir einen Schnuller zwar in der Kliniktasche und auch einen zu Hause liegen – aber dieser sollte eigentlich nicht zum Einsatz kommen.

Dann wurde im März 2014 die kleine Mini-Maus gesund und munter geboren. Alles verlief so gut, dass wir wie geplant bereits wenige Stunden nach unserer ambulanten Geburt die Klinik verlassen konnten und bereits die erste Nacht gemeinsam zu Hause verbringen konnten.

Und was passierte? Die kleine Maus fing irgendwann an zu weinen. Sie wollte sich nicht beruhigen lassen. Simon und ich waren fix und fertig vom Tag. Und wir unerfahren in Bezug auf alles mit unserem kleinen Schatz. Wir wussten nicht wie wir sie noch beruhigen sollten. Wussten nicht, was richtig ist und ob es ein „richtig“ überhaupt gibt. Ziemlich schnell wanderte Simon ins Badezimmer um seine Vorsätze über Bord zu werfen und den Schnuller zu holen. Er war es eigentlich, der das so gar nicht wollte. Ich intervenierte noch kurz – aber letztendlich gaben wir der Kleinen ihren ersten Nip Schnuller.

Und sie nahm ihn auch sofort an.

Aus Angst vor einer Saugverwirrung habe ich aber nach wenigen Minuten wieder versucht zu stillen. Und so war es die ersten Stunden und Tage ein ständiger Wechsel zwischen Schlafen, Stillen, „wach & zufrieden sein“ und „schnullern“. Mit Saugverwirrung hatten wir zu diesem Zeitpunkt zum Glück keine Probleme und somit vom ersten Tag ein Schnullerkind, dass zum Glück auch gleichzeitig zufriedenes Stillkind war.

An dieser Stelle möchte ich betonen, dass grundsätzlich eher nicht dazu geraten wird in den ersten Wochen nach der Geburt bereits einen Schnuller zu geben. Eben wegen der Gefahr einer Saugverwirrung. Wir haben es dennoch getan. Es war unser intuitiver Weg und soll somit keine Aufforderung zum Nachmachen sein sondern lediglich davon erzählen, wie wir es gemacht haben und wie es bei uns funktioniert hat.

Nachdem wir uns dann aber sehr zeitig nach der Geburt doch intensiver mit dem Thema Schnuller auseinandergesetzt haben, sind wir seitdem klar „Pro Schnuller“. Babys kommen immerhin mit einem Saugreflex zur Welt. Dieser Reflex besteht sogar schon im Mutterleib. Letztendlich sichert er die Nahrungsaufnahme unserer kleinen Lieblingsmenschen. Dabei spielt es kein Rolle, ob dies durch Stillen, mit dem Fläschchen oder beim Füttern geschieht. Nuckeln beruhigt einfach, denn das Baby spürt dadurch instinktiv, dass sein Überleben gesichert ist.

Nuckeln = Beruhigung, weil Nahrungsaufnahme =Überleben

Gerade am Anfang sollte man aber, wie bereits erwähnt, behutsam mit dem Thema Schnuller umgehen. Das Baby soll schließlich lernen an Mamas Brust zu trinken oder alternativ aus der Flasche zu trinken – also seinen Saugreflex tatsächlich zur Nahrungsaufnahme zu nutzen. Und neben der Tatsache, dass der Saugreflex zur Nahrungsaufnahme und nicht primär dem Nuckeln dient, sollte ein Kind nicht nur durch Nuckeln am Schnuller beruhigt werden, sondern in erste Linie durch Körperkontakt- und Wärme von Mama und Papa. Bonding. Ein ganz großes Thema, auf das ich gerne nochmal an anderer Stelle eingehe.

Das Thema Schnuller spielte sich ziemlich zügig bei uns ein, weil die Maus ihn problemlos annahm. Die ersten Tage hatten wir noch verschiedene Schnuller aus verschiedenen „Drogerie- Schwangerschafts-Geschenk-Paketen“ bei uns zu Hause liegen. Nachdem der erste Schnuller ein stillfreundlicher von Nip war, probierten wir auch die anderen noch aus, die wir so hatten. Aber die meisten wurden „Schwupps“ ausgespuckt und man hat richtig gemerkt, dass die verschiedenen anderen Nuckel-Formen noch nichts für ihren kleinen Mund waren. Also blieben wir erstmal bei unserem stillfreundlichen Nuckel von Nip. Ich nannte ihn immer liebevoll „Stöpsel“ – denn genauso sah er aus. #StöpselkindStattSchnullerkind 🙂

Irgendwann war dieser dann aber nicht mehr Objekt ihrer Begierde und wir sind auf kiefergerechte Schnuller umgestiegen. Nachts waren Leuchtschnuller Gold wert, denn nichts ist nerviger als sich nachts durchs Bett zu wühlen auf der Suche nach dem Schnuller. Ohne Leucht-Schnuller geht’s auch heut noch nicht bei uns. Mega gute Erfindung!!!

Übrigens noch eine Anmerkung, warum wir so „Pro Schnuller“ sind. Wir kennen beide aus unsren Familien auch „Daumenlutscher“ und davor hatten wir tatsächlich etwas Respekt. Daumenlutschen ist letztendlich auch einfach eine Reaktion auf den angeborenen Saugreflex. Allerdings kann man den Schnuller-Konsum wesentlich leichter und sanfter reduzieren als das Daumenlutschen. Darauf hat man als Eltern nur ganz schwer Einfluss. Ein kiefergerechter Schnuller ist somit immer die bessere Alternative zum Daumen. Und insofern würde wir einen Schnuller für unsere Kinder dem Daumenlutschen auch immer vorziehen.

Saugverwirrung war dann einige Monate später nochmal ein Thema. Die Maus war gerade ein halbes Jahr alt und sehr unzufrieden. Nix half mehr. Keine Brust. Kein Schnuller. Ich hatte einfach den Eindruck, dass sie nicht satt wird. Und dies ausgerechnet an dem Tag, an dem ich mein Brautkleid shoppen wollte. So ein ungünstiger Zeitpunkt. Ich war unsicher, wollte mein Kind glücklich sehen, aber auch dieses Brautkleid-Shopping nicht absagen. Also probierte ich es spontan (und etwas leichtsinnig?) mit dem ersten Fläschchen. Und was sich bei im ersten Anlauf vielen als schwierig gestaltet, ging bei uns „rucki zucki“. Die Maus nahm vom ersten Moment an die Flasche und hatte plötzlich gar kein Verlangen mehr nach Mamamilch. Wenn ich im Nachgang so darüber nachdenke war das vielleicht die Saugverwirrung in UNSERER Stillgeschichte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Für mich kam das „holter die polter“. Und „Schwupps“ hatte ich kein Stillkind mehr, sondern ein kleines Flaschenkind. Ein so leidenschaftliches Flaschenkind, wie sie seit ihrem ersten Tag auch Schnuller genuckelt hat. Heute weiß ich, dass ich etwas geduldiger mit ihr uns mir hätte sein sollen. Dann hätten wir das mit dem Stillen wieder hinbekommen. Denn wenn kleine Babys plötzlich einen großen Sprung machen, dann kann der Hunger von heute auf Morgen groß werden. Da kommt keine Mamabrust so schnell hinterher. Aber nach 2-3 Tagen hat sich die Milchproduktion meist angepasst und es kann entspannt weitergehen. So war es jedenfalls bei Kind Nr. 2 und Kind Nr.3.

Nichtsdestotrotz war Kind Nr.1 schneller ein Flaschenkind als geplant. Aber da sie mit den Schnullern von Nip schon so eingespielt war, waren die Fläschchen auch sofort akzeptiert.

 

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4 comments

Susi 25. Februar 2019 - 18:21

Wir wollten auch auf gar keinen Fall einen Schnuller geben, und schwups gleich am 1. Tag war der schnulli drinnen. Und ich bin so froh darüber weil es einfach so vieles leichter gemacht hat und inzwischen hat er (18 Monate) sich den Duzi sogar wieder von selbst abgewöhnt. Er braucht ihn eigentlich nur noch manchmal nachts.

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traumjobmama 25. Februar 2019 - 19:07

so war es bei uns in der 2. Nacht… 😉

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Theresa 3. März 2019 - 21:45

Bei uns war es gerade umgekehrt. Wir haben fest mit Schnuller als Unterstützung zur Beruhigung geplant, aber unser kleines großes Wunder wollte von Beginn an keinen Schnuller annehmen. Wann immer wir es probiert haben, hat sie die Lippen fest zusammengepresst. Nuckeln mochte und möchte sie leider nur an Mamis Milchbar. Fläschen nimmt sie wenn’s mal notwendig ist aber glücklicherweise trotzdem an.
Wir probieren es immer mal wieder mit dem Schnuller … aktuell bekommt sie Zähnchen… und siehe da der Schnulli darf sogar ausnahmsweise in den Mund, allerdings nicht zum Nuckeln, sondern kauen…

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traumjobmama 5. März 2019 - 19:11

Kinder sind eben alle unterschiedlich und genau das macht es ja so spannend. 😉 Aber schön dass der schnulli doch noch für was gut ist.

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