Eine kleine Geschichte
Heute ist mir so durch den Kopf gegangen, dass ich noch nie darüber geschrieben habe, warum ich meinem Blog eigentlich traumjob.mama genannt habe. Ist Mamasein überhaupt ein Traumjob? Sehe ich das vielleicht viel zu romantisch oder habe ich vielleicht total einen an der Waffel, weil Mamasein doch überhaupt kein Job ist?
Aber vielleicht erstmal dazu, wie ich eigentlich auf diesen Namen gekommen bin. Nachdem ich anfangs nur bei Facebook unterwegs war entstand schnell der Wunsch einen eigenen Blog zu starten. Gesagt getan – habe ich mich dann zum BlogCamp angemeldet, um mehr übers Bloggen zu erfahren und zu lernen. Genau bei diesem Online-Kurs wurde mir dann die alles entscheidende Frage gestellt: „Stell dir vor du würdest ein und das selbe Gehalt bekommen, egal für welchen Job du dich entscheidest, was wäre dein absoluter Traumjob?“ Meine Antwort darauf könnt ihr euch sicher denken. Es war mir auf einmal glasklar, dass das Mamasein mein absoluter Traumjob ist.
Als ich anfing mit all dem hier wusste ich noch nicht wohin die Reise gehen wird (und vermutlich wird sich das auch noch ein paar mal ändern). Aber nachdem ich diese Frage für mich beantwortet hatte, hat alles auf einmal Sinn gemacht. Und es führte plötzlich kein Weg daran vorbei meinen Blog traumjob:mama zu nennen. Leicht nervös habe ich dann direkt geschaut, ob die Domain noch verfügbar ist – mit der Sorge, dass ich sicher nicht die Erste bin, die auf diese Idee kommt. Aber tatsächlich! Sämtliche Domains waren noch frei. Ich hab mich ’nen Keks gefreut und natürlich gleich alle gesichert. Aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke bin ich schon erstaunt, dass es bei so vielen MamaBlogs, die es mittlerweile gibt, noch keine Mami auf genau diesen Namen gekommen ist. Ist Mamasein also vielleicht gar kein Job?
Ist es vielleicht eher ein Zustand oder eine Berufung?
Und sollte es ein Job sein – ist es dann nicht vielleicht übertrieben gleich von Traumjob zu sprechen?
Also meine ganz persönliche Meinung dazu ist. Mamasein ist ein Job! Und das sogar ein ziemlich kräftezehrender! 40/50/60-Stunden-Woche? 3-schicht? 4-Schicht? Wechselschicht? Nein! Dauerschicht!!! 24/7! Nun gut- wir sind natürlich nicht 24 Stunden am Tag/168 Stunden die Woche mit unseren Kindern beschäftigt. Auch wir dürfen schlafen und haben mal Zeit für uns. Aber wenn die Zwerge uns brauchen, dann müssen wir parat stehen.
Mal fix das Handy stumm schalten, nicht erreichbar sein und sich kurzfristig aus dem Alltag ausklinke? Funktioniert so mit Kindern nicht!
10 mal die Schlummertaste drücken, weil man ja noch so ein klitzekleines bisschen länger schlafen könnte? Auch das funktioniert mit Kindern nicht!
Mal fix ne Mahlzeit ausfallen lassen und später essen? Ganz schwierige Sache – endet in unerträglich schlechter Laune!
Mal eine Woche die Wäsche liegen lassen? Katastrophe – da geht dann gleich ein ganzes Wochenende drauf, um das wieder aufzuholen!
Mal nen ausgedehnten Mittagsschlaf machen? Keine Chance!
Mal ungestört die Küche aufräumen? Lieber nicht ausprobieren – danach ist das Wohnzimmer ein Schlachtfeld!
Alleine anziehen lassen? Geht sicher bei Größeren – bei uns fehlt dann regelmäßig der Schlüppi oder das Hemd und das ganze Procedere geht von vorne los!
Das Kleinkind alleine Bücher anschauen lassen? Wer auf Bücher MIT Seiten steht sollte das lieber nicht probieren!
die Liste ist unendlich..
Dazu kommen…
- täglich übervolle Mülleimer
- vollgekrümelte und vollgekleckerte Tische und Fussböden
- Schmelzflocken, die überall kleben, aber nicht im Bauch landen
- Fleckenmonster, die einen in den Wahnsinn treiben
- Fragen, die einen den letzten Nerv kosten
- konzertähnliche Geräuschpegel, die jedes Gespräch unmöglich machen
- Nächte mit einem, zwei oder mehreren Kindern im Elternbett – wenns ganz mies läuft alle Kinder zusammen mit Mama unter einer(!) Decke
Zu tun ist also immer genug! Und soll ich Euch was sagen? Mir macht das nicht immer Spass! Vor allem nicht, wenn ich mal nen Durchhänger habe, aber meine Kinder gleichzeitig vor Energie nur so sprühen! Ich würde gerne mal meine Mitarbeiterkarte zücken und mich aus dem System ausloggen! Weiß jemand, wo es diese Karte für Mamis gibt? Her mit der Info! Sofort!! 🙂
Und genau das ist der Punkt, weshalb ich sage – es ist ein Job. Wir „arbeiten“ für diese kleinen Wesen. Wir investieren all unsere Energie, unser Wissen, unser Erfahrung, unser Geld, unsere Liebe ins sie. Damit aus ihnen, unserem Herzensprojekt, tolle, selbstbewusste und „lebensfähige“ Menschen werden und wir sie mit einem guten Gefühl in die große aufregende Welt entlassen können. Und findet ihr nicht, dass das Arbeit ist? Eben unser Job? Ich schon. Es ist ein ganzes Stück Arbeit mit unbefristetem Vertrag und ohne vorzeitige Ausstiegsklausel. Aus der Nummer kommen wir nicht raus. Und darüber bin ich wiederum sehr sehr froh, denn auch wenn wir nicht bezahlt werden wie für einen „normalen“ Job – so werden wir reichlich und bestens bezahlt…
- mit dem Gefühl täglich frisch verliebt zu sein
- mit den schönsten Komplimenten überhaupt
- mit den sanftesten Streicheleinheiten
- mit dem Wissen unersetzbar zu sein
- mit der Tatsache eine eigene kleine Familie zu haben
- der Gewissheit im Alter nicht allein zu sein
Mit der Möglichkeit diese kleinen Menschen vom ersten Moment an begleiten zu dürfen und sie aufwachsen zu sehen
Es sind Emotionen, Gefühle und unersetzbare Beziehungen mit denen wir bezahlt werden. Und genau das macht diesen Job zum Traum. Meinem Traumjob. Traumjob Mama.
1 comment
Hallo, genau darüber habe ich mich auch schon Gedanken gemacht. Wenn du Interesse hast, dann schau doch mal unter
https://fulltime-mami.blogspot.de/2017/08/mutter-in-erziehungs-urlaub-ernsthaft.html?m=1 vorbei