„Papa ist da…bis wo die Sterne leuchten“

by traumjobmama

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Papa muss arbeiten. Weit weg. Also wuseln wir uns drei Mädels so durch den Alltag und freuen uns darauf, dass wir bald wieder vollständig sind

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Liebes Smartphone – erklär mir die Zeit!

Ziemlich genau 20 Tage ist es nun her, dass wir unseren Papa und Mann für eine ganze Weile ins Ausland verabschieden mussten. Mehr als 100 weitere Tage werden wir noch auf ihn verzichten müssen. Einer muss schließlich die Brötchen verdienen und immer mehr Jobs führen heutzutage mindestens zeitweise in die Ferne. In Zeiten von Facetime und WhatsApp ist das nicht mehr ganz so schlimm. Man sieht sich. Man hört sich. Man schreibt sich. Ein Hoch auf das Smartphone. Aber eines kann mir auch dieses Multitalent nicht abnehmen. Wie erklärt man einer 2-Jährigen wie lang 4 ganze Monate sind? Sophias Zeitgefühl begrenzt sich momentan auf heute, morgen und gestern. Auf jetzt, gleich und später. Wie soll man da verstehen wie lang 4 Monate, 20 Wochen, 130 Tage sind?

.Zeit – aber bitte anschaulich!

Ich habe vor kurzem gelesen, dass Kinder erst zwischen dem siebten und zehnten Lebensjahr eine Vorstellung zum Verhältnis zwischen Weg, Zeit und Geschwindigkeit entwickeln. Erst dann verstehen sie, wie lange es zum Beispiel dauert mit dem Auto bis zur Oma zu fahren oder wie lange es zu Fuß bis zum Supermarkt ist. Die ganz Kleinen brauchen es besonders anschaulich. Heißt: meine Schwester ist kleiner als ich – also ist sie auch jünger. Ein paar tausend Kilometer? Oktober bis Februar? Wie soll das in ein so kleines Köpfchen bloß rein? Kann das überhaupt gehen?

.Zeit – von jetzt bis unendlich

Während meine Zeit bis zum ersehnten Wiedersehen schon ziemlich straff durchgetaktet ist – Besuch von Oma, Urlaub mit den Schwiegereltern, Weihnachten, Silvester mit Freunden – lebt Sophia im Hier und jetzt. Zeit? Was ist das? In dieser Kategorie lebt sie nicht! Wenn ich sie bitte zu mir zu kommen, um ihre Schuhe anzuziehen damit wir den Zug schaffen, kommt da schonmal gerne die charmante Antwort: „Nein Mama, ich muss doch erst noch ein Stückchen rückwärts laufen.“  Es ist sowieso eine beneidenswerte Gabe, wie ausgezeichnet sich diese kleinen Mini-Menschen in ihre eigene Zeit vertiefen können. Das passt zugegebenermaßen nur äußerst mittelmäßig in unseren Erwachsenen-Alltag. Aber wie könnten wir es Ihnen verübeln? Konsequenzen können sie in diesem Alter nur bedingt bis gar nicht abschätzen.  Und irgendwie ist das auch gut so! Zeit ist ja sowieso etwas sehr Subjektives. Auch für uns Große. Die vorabendliche Lieblingsserie vergeht immer wie im Fluge. Die Zeit im Wartezimmer beim Arzt könnte sich länger nicht anfühlen. Gefühlte Zeit. Für uns Erwachsene ist die Spanne breit. Für Kinder ist sie schier unendlich.

.Ein Blick in den Sternenhimmel – beruhigend klar!

Sophia, die dem Papa gerade noch gesagt hat „ich will zu dir. jetzt.“ und einen feuchten Schmatzer aufs Smartphone gedrückt hat, versteht nicht das alles nicht. Zeit? Entfernung? Eine Landkarte oder Google Maps helfen hier nicht weiter. Eine Uhr auch nicht.  Aber dass der Papa, von da wo er gerade ist, den gleichen Mond und die gleichen Sterne sieht wie wir, dass ist eine sehr beruhigende Vorstellung für sie. So weit kann das schließlich gar nicht sein! Und bis er wiederkommt basteln wir einfach täglich an unserem eigenen Sternenhimmel. Wenn der dann irgendwann ganz hell leuchtet – dann können wir die Tage an ihren kleinen Händchen abzählen – bis Papa dann endlich wieder da ist.

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1 comment

Susanna 9. Dezember 2016 - 20:45

Liebe Elfi,
Das stelle ich mir wirklich schwer vor so lang getrennt zu sein… Für Papa ist es bestimmt auch besonders schlimm die Mädels nicht wirklich erleben zu können.
Das mit dem Sternenhimmel ist eine tolle Idee!
Möge die restliche Zeit schnell vergehen!

Liebe Grüße,
Susanna von susamamma.de

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